Dysgrammatismus

Der Dysgrammatismus zählt wie die Dyslalie zu den Sprachentwicklungsstörungen.

Beim Dysgrammatismus ist die Fähigkeit, Sätze und Wörter korrekt zu bilden, d.h. die Grammatik normgerecht anzuwenden, eingeschränkt.

Grammatik umfasst die zwei Bereiche Syntax und Morphologie.

Die Syntax beschreibt die Struktur des Satzes oder anders gesagt, die Wortfolge. So steht z.B. im deutschen Aussagesatz das flektierte Verb an zweiter Stelle: "heute kommt Opa - Opa kommt heute"

Die Morphologie beschreibt, wie sich die einzelnen Wörter verändern, je nachdem, welche Funktion sie im Satz tragen (z.B. kann das Wort "haben" als "hat", "hast", oder "hatte" vorkommen.).

Ein Dysgrammatismus liegt vor, wenn sich Syntax und Morphologie deutlich erkennbar von der Grammatik gleichaltriger Kinder unterscheiden!

Welche Merkmale treten bei dysgrammatisch sprechenden Kindern häufig auf?

Therapie und Behandlungsdauer:

Da sprachliche Leistungen wie Wortschatz und Lautbildung bei dysgrammatisch sprechenden Kindern häufig sogar recht gut entwickelt sind, weist vieles auf eine strukturelle Teilleistungsstörung hin, der das Kind relativ hilflos ausgesetzt ist. Ohne Sprachtherapie geht die Entwicklung nur schleppend voran. Sobald die Diagnose Dysgrammatismus steht, sollte mit der Therapie begonnen werden!

Zu Beginn der Therapie steht eine differenzierte Analyse des Entwicklungsstandes von Syntax und Morphologie. Dann begleitet der Therapeut das Kind schrittweise durch die (gesamte) Sprachentwicklung bis es selbstständig in der Lage ist, seine Grammatik zu vervollständigen. Je nach Schweregrad kann eine Dysgrammatismustherapie relativ lange, oft sogar mehrere Jahre dauern. Die Behandlung sollte auf jeden Fall, solange noch Symptome bestehen, bis ins Schulalter begleitend fortgesetzt werden, da eine unvollständig entwickelte Grammatik unweigerlich zu Schwierigkeiten in der Schullaufbahn, etwa beim Schreiben von Aufsätzen, führt.